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Einleitung
Geschätzte Goldacherinnen
Geschätzte Goldacher
Das vergangene Jahr war wohl für die meisten
von uns sehr schwierig. Die Herausforderungen
rund um das Coronavirus prägten
unseren Alltag in vielerlei Hinsicht. Einerseits
blieb die Sorge um die Gesundheit ein zentrales
Thema, andererseits beschäftigte aber
auch die Kontroverse über die Sinnhaftigkeit
und Wirksamkeit der verfügten Massnahmen
die öffentliche Diskussion. Nach wie vor bleiben
viele Fragen offen. Die Bereitstellung des
Impfstoffes Anfang des Jahres 2021 soll nun
die erwartete Entspannung bringen. Aber die
Pandemie und vor allem die Aufarbeitung unseres
Umgangs damit wird wohl noch einige
Zeit in Anspruch nehmen.
Coronavirus und Verwaltungstätigkeit
Das Jahr 2020 wird wohl auch in Bezug auf
die Verwaltungstätigkeit in die Annalen eingehen.
Homeoffice und Videokonferenzen haben
an Bedeutung gewonnen und führten zur
Anpassung von Arbeitsprozessen und Arbeitsmethoden
in der Gemeindeverwaltung. Mit
einem gut funktionierenden Schutzkonzept
und dessen konsequenter Umsetzung konnte
die Verwaltungstätigkeit und die Aufrechterhaltung
der Dienstleistungen für die Bevölkerung
zu jeder Zeit gewährleistet werden.
Das galt im Übrigen auch für die Technischen
Betriebe, welche sich für die Versorgung mit
Strom, Wasser und Gas verantwortlich zeigen.
Das Projekt zur sanften Sanierung des Rathauses
mit Erneuerung der Büro- und EDVInfrastruktur
wurde aufgrund der «Corona-
Auswirkungen» verschoben. Dieser an sich
bedauerliche Entscheid zeigt nun auch seine
guten Seiten: Die Erkenntnisse aus den vergangenen
Monaten konnten in das Projekt
miteinbezogen werden. So werden die Mitarbeitenden
flächendeckend mit mobilen
Endgeräten ausgerüstet, damit die Voraussetzungen
für das Homeoffice besser erfüllt
werden können. Dieser Entscheid zeigt
nicht nur vor dem Hintergrund der aktuellen
Pandemie seine Berechtigung, sondern steht
ganz grundsätzlich im Zeichen der Zeit: Neue
Arbeitsmodelle halten auch in den öffentlichen
Betrieben Einzug, und im Rahmen der
Möglichkeiten und unter Einhaltung von gewissen
Voraussetzungen soll den Mitarbeitenden
auch in Zukunft die Gelegenheit gegeben
werden, von zu Hause aus zu arbeiten.
Die Kommunen waren bei der Bewältigung
der Coronasituation vor allem mit dem Vollzug
der Anordnungen von Bund und Kanton
St.Gallen beschäftigt. Es galt, für die Gemeinde
mit ihren Nebenbetrieben entsprechende
Schutzkonzepte zu erarbeiten und für
deren Umsetzung besorgt zu bleiben. Aber
auch der Betrieb der schulischen Infrastruktur
sowie auf der Sport- und Erholungsanlage
Kellen galt es verbindlich zu regeln. Die
Kontrolltätigkeit der Securitas während des
Lockdowns mit entsprechender Aufforderung
an die Menschen zum Distanzhalten kann als
Kuriosum des Jahres 2020 wohl kaum unerwähnt
bleiben. Die «zweite Welle» im Herbst
und Winter des vergangenen Jahres stellte
nochmals eine Zäsur ungeahnten Ausmasses
dar. Aber auch zur Zeit des Verfassens dieses
Berichts im Januar 2021 blieb ein Ende der
schwierigen Zeit nicht absehbar.
Bei allem Respekt für die ungemein anspruchsvolle
Aufgabe von Bund und Kanton
fehlte mir persönlich eine verlässliche Datenbasis,
welche die Verhältnismässigkeit und
Zweckmässigkeit der behördlichen Massnahmen
letztlich in einer kohärenten Weise zu
plausibilisieren vermochte. Dieser Umstand
erstaunt durchaus angesichts der Schwere der
Eingriffe in die Freiheitsrechte von uns allen.
Und letztlich auch angesichts der wirtschaftlichen
Folgen der Pandemie, welche vor allem
die junge Generation noch jahrzehntelang
spüren wird. Damit soll die Priorität des Gesundheitsschutzes
in keiner Weise in Zweifel
gezogen werden. Aber die einseitig anmutende
Reduktion der politischen Debatte auf –>