F - Be- und Entlüftungsventile
Gewolltes Entleeren
Die Grundlage des DVGW geht von einer maximalen Druckabsenkung von 0.05 bar ab Atmosphärischem Druck aus (Unterdruck).
Diagramm nach DVGW W334 für das Belüften einer Leitung beim Entleeren:
Erforderlicher Belüftungsquerschnitt A mm2
100 200 300 400 600 900 2000
10
20
30
40
50
60
80
100
Max. zulässiger Durchfluss
in der Rohrleitung Q l/s
Ablesebeispiel
Das ausgewählte Be- und Entlüftungsventil Nr. 9870, 2“ hat einen Belüftungsquerschnitt von 900 mm2. Wie gross ist die maximale
Abflussmenge beim gewollten Entleeren derselben Leitung (DN 200, L = 1500 m; Δh = 60 m)?
Aus dem Diagramm ergibt sich eine Abflussmenge von ca. 40 l/s und eine gerechnete Abflussgeschwindigkeit von 1.27 m/s. Die Entleerung
muss so ausgelegt werden, dass diese Abflussmenge nicht überschritten wird und so kein grösserer Unterdruck als -0.05 bar
entsteht – gegebenenfalls ist ein Drosselung mittels Blende nötig.
Rohrbruch
Welche maximale Luftmenge kann das Be- und Entlüftungsventil Nr. 9870, 2“ im Falle eines Rohrbruchs ins Leitungssystem einbringen?
– Aus dem Belüftungsdiagramm (siehe Produkt Nr. 9870, 2“) ist ersichtlich, dass bei einem Unterdruck pe = -0.2 bar eine maximale
Menge von 550 m3/h (9167 l/min) eintreten kann.
– Die theoretische maximale Abflussmenge bei einem Rohrbruch beträgt gemäss hydrodynamischer Berechnung 5270 l/min (317 m3/h).
Das ausgewählte Be- und Entlüftungsventil Nr. 9870, 2“ kann somit eingesetzt werden. Damit entsteht ein Unterdruck im Leitungs-
system, der weniger als pe = -0.2 bar beträgt (gemäss Belüftungsdiagramm ca. pe = -0.1 bar). Es ist zu prüfen, ob dies zulässig ist.
Selbstentlüftung
Die Selbstentlüftung an hydraulischen und geodätischen Hochpunkten eines Rohrleitungssystems ist zu prüfen. Diese Selbstentlüftungsgeschwindigkeit
ist abhängig vom Leitungsquerschnitt und von der Rohrneigung der Leitung.
Mit diesen Berechnungen können Hochpunkte auf mögliche Luftansammlungen theoretisch überprüft werden. Ergeben diese Berechnungen
Selbstentlüftungsgeschwindikeiten, welche im Bereich der Wasserströmung liegen, empfehlen wir das Setzen eines Be- und
Entlüftungsventils.
Unterdruck an Hochpunkten
Ergibt die Leitungsanalyse, dass an exponierten Stellen ein Unterdruck entstehen kann, dürfen dort keine Belüfter gesetzt werden.
Diese würden zum Abreissen der Strömung führen. Für das Befüllen solcher Leitungssysteme sind Handentlüftungen einzusetzen, welche
auch bei einen Unterdruck dicht schliessen.
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